NATO-samarbeid med nyfascister bevist

From: Karsten Johansen (kvjohans@online.no)
Date: Thu Mar 16 2000 - 22:04:30 MET

  • Next message: Mathias Bismo: "Om stildebatten"

    En domstol i Italia har endelig slått fast sannheten om et attentat i Milano
    1973, som ifølge politiet en "anarkist" var skyldig i. I virkeligheten var
    de skyldige neofascister som arbeidet for et høyrekupp i Italia og
    samarbeidet med den hemmelige NATO-organisasjonen Gladio. Dette får ikke
    så mye oppmerksomhet som krigsforbrytertribunaler. Hvor blir det av oppgjøret
    med våre kalde krigere og deres fordekte virksomheter?

    Jeg har intet funnet i norske eller skandinaviske aviser om dette.
    Det er nok ikke "hot stuff" i forhold til "sexy statsministre" osv.
    Ubehagelige og upassende sannheter er dårlig salgsvare.

    Karsten Johansen

    Fra taz 13.3.00
    (http://www.taz.de/tpl/2000/03/13.nf/text?Tname=a0086&list=TAZ_txt&idx=68):

    Italienische Agenten und Neofaschisten verurteilt

    Mitglieder der Nato-Geheimtruppe Gladio wollten einen Granatanschlag in
    Mailand im Jahr 1973 der Linken in die Schuhe schieben

    ROM taz Lebenslänglich für drei Neofaschisten und einen Geheimdienstoberst,
    15 Jahre Haft für den damaligen Chef der Gegenspionage: Am Samstag
    verurteilte ein Mailänder Gericht die Hintermänner eines Anschlags, der vor
    mehr als einem Vierteljahrhundert die italienische Öffentlichkeit
    erschütterte. Vier Menschen starben am 17. Mai 1973, als der vorgebliche
    Anarchist Gianfranco Bertoli vor dem Mailänder Polizeipräsidium eine
    Handgranate in die Menge warf.

    Bertoli, noch am Tatort gefasst, behauptete, als Einzeltäter gehandelt zu
    haben. Doch im jetzt abgeschlossenen Prozess kam eine andere Wahrheit ans
    Licht: Bertoli war bloß ein Bauer auf dem Schachbrett rechter Putschisten.
    Die Neofaschisten der Terrorgruppe Ordine Nuovo und ihre Freunde in den
    Geheimdiensten zielten darauf, mit von vorgeblich von Linken begangenen
    Terrorakten den Boden für ein autoritäres Regime zu schaffen. 1969
    scheiterte diese Strategie, denn die Regierung weigerte sich, den
    Ausnahmezustand auszurufen. Ordine Nuovo reagierte mit dem Blutbad vom Mai
    1973 und zahlreichen weiteren Terrorakten. Als direkte Auftraggeber Bertolis
    bekamen jetzt drei Ordine-Nuovo-Aktivisten lebenslang.

    Besondere Brisanz erhält der Richterspruch durch die Verurteilung zweier
    Geheimdienstoffiziere. Oberst Amos Spiazzi, der als Mittäter ebenfalls
    lebenslang erhielt, war in der streng geheimen Nato-Struktur "Gladio" aktiv,
    deren Existenz erst 1990 bekannt wurde. Offizieller Auftrag der
    "Gladiatoren" war es, im Falle einer sowjetischen Invasion Widerstand zu
    leisten; inoffiziell wirkte Gladio jedoch im Kampf gegen Linke auf der
    eigenen Seite. Übrigens tauchte auch der Name Bertoli 1990 auf einer Liste
    der Gladio-Kämpen auf. Den Tatbestand erklärte der Geheimdienst mit
    "zufälliger Namensgleichheit". Mit der Verurteilung von Oberst Spiazzi ist
    erstmals aktenkundig, dass Gladio direkt in die rechtsextreme
    Terrorstrategie verwickelt war.

    Aktenkundig ist aber auch, dass Spiazzi kein isolierter Irrläufer war.
    General Gianadelio Maletti erhielt 15 Jahre Haft, weil er als Chef der
    Gegenspionage von Beginn an die Hintergründe der Tat kannte und vertuschte.

    MICHAEL BRAUN



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