Appell om forsoning fra serbisk opposisjon

Karsten Vedel Johansen (kvjohans@online.no)
Thu, 6 May 1999 23:00:53 +0200 (MET DST)

Serbiske opposisjonsgrupper har skrevet følgende appell om forsoning rettet
til de fordrevne kosovoalbanerne. De krever her bl.a., at alle fordrevne må
kunne vende trygt tilbake og leve fritt der hvor de kommer fra. Den
offentliggjøres i dagens taz i utdrag. Det skal bli interessant å se, om
denne appell offentliggjøres i norsk NATO-presse (mit tip er at det ikke vil
bli nevnt med een linje). KK bør ubetinget gjøre det. Jeg vet ikke om det er
mulig å få tak i appellen på engelsk.

Vh. Karsten Johansen

Dokumentation

"Unser Mitgefühl"

Serbische Oppositionsgruppen formulieren
Versöhnungsappell

Liebe albanische Freunde, wir schreiben Euch in diesen schwierigen
Zeiten gemeinsamen Leids. Konvois von Albanern und anderen
Bürgern aus dem Kosovo, darunter viele von Euch, sind gezwungen,
ihr Zuhause zu verlassen. Tote und Ausweisungen, zerstörte Häuser,
Brücken, Straßen und Fabriken zeichnen ein düsteres und
schmerzhaftes Bild des Kosovo, Serbiens und Montenegros. (...)

Doch wir glauben trotzdem, daß ein Zusammenleben notwendig und
möglich ist.

Eine bessere Zukunft der Menschen im Kosovo, Serbien und
Montenegro, von Serben und Albanern als Bürger eines Staates oder
als enge Nachbarn, wird sich nicht von selbst oder über Nacht
einstellen. Aber es ist eine Zukunft, an der wir gemeinsam arbeiten
können und müssen. Wir wissen, daß es sehr schwierig sein wird
und manchmal auch schmerzhaft. Das Beispiel der
deutsch-französischen Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg
könnte uns als Modell dienen.

Um der gemeinsamen Zukunft willen muß der Schmerz über die
Verbrechen aufgearbeitet, verziehen und erinnert werden. Diese
Tragödie, unsere und Eure, die persönliche und die kollektive, ist das
Ergebnis einer langen Serie von fehlgeleiteter Politik der radikalen
Kräfte unter uns und der internationalen Gemeinschaft. Die
Fortsetzung dieser Politik wird uns beide, Serben wie Albaner, in den
Abgrund führen. (...)

Unser erster Schritt, auf Distanz zu diesem Haß und den blutigen
Vergeltungsschlägen zu gehen, ist, daß wir öffentlich unser tiefstes
Mitgefühl zum Ausdruck bringen und alles, was ihr durchmacht,
schärfstens verurteilen.

Als Bürger Serbiens erleiden wir heute Zerstörung und zivile Opfer
als Ergebnis der Nato-Bombardierungen, des Konflikts im Kosovo
und der seit langem bestehenden wirtschaftlichen und sozialen
Schwierigkeiten unter der Last der tödlichen Politik einer Diktatur.

Ethnische Säuberungen, Nato-Bombardierungen und der bewaffnete
Konflikt sollten aufhören, weil sie nichts zu einer Lösung des
Kosovo-Konflikts beitragen, sondern ihn nur vertiefen. Es sollte
keine zivilen Opfer mehr geben. Allen Flüchtlingen sollte ermöglicht
werden, in Sicherheit zurückkehren und als freie und stolze
Menschen leben zu können.

Wir sind überzeugt, daß wir gemeinsam die Kraft und den Mut
finden werden, den Weg zum Frieden, zur Demokratie, zu der
Respektierung der Menschenrechte, zur Versöhnung und zum
gegenseitigen Respekt, beschreiten können. Zum Dialog, zu
politischen Verhandlungen und zum Friedensprozeß gibt es keine
Alternative. (...)

Um ein Ende des Krieges zu erreichen, müssen wir unsere
Bemühungen bündeln, den Friedensprozeß wiederbeleben, und
Kosovo, Serbien und Montenegro wirtschaftlich und demokratisch
wiederaufbauen. (...)

Bürgervereinigung für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und
Unterstützung der Gewerkschaften Belgrader ZirkelZentrum für
Demokratie und freie WahlenZentrum für den Übergang zur
Demokratie Staatsbürgerliche InitiativenEuropäische Bewegung in
SerbienForum für ethnische BeziehungenStiftung für Frieden und
KrisenmanagementGruppe 484Helsinki-Komitee für
Menschenrechte in SerbienSerbische StudentenunionBelgrader
Komitee für MenschenrechteBezirk 0230Union für die Wahrheit
über den antifaschistischen WiderstandGewerkschaft
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