grønn framtid

From: Karsten Johansen (kvjohans@online.no)
Date: Fri Jul 14 2000 - 14:36:47 MET DST


I Tyskland er fornuftige mennesker mer opptatt av energisparing enn av "den ny
økonomien" som bare fortsetter alt det gamle lort. Åtti prosent reduksjon
i kulldioksid-utslipp innen 2050 skal være mulig med mindre energisløsing.
Den skal sannsynligvis mer enn en revolusjon til før våre hjemlige kraft-
sosialister og ditto -idioter i Arbeiderpartiet begynner å interessere
seg for den slags problemstillinger, men til den tid kan vi jo håpe at
denne organisasjonen for klatreaper er avviklet.

Karsten Johansen

Mit grüner Strategie in die Zukunft

                      Heinrich-Böll-Stiftung präsentiert Studie zur
Energiepolitik. Enorme
                      Klimaschutzpotentiale bei Kraft-Wärme-Kopplung.
Verkehrswende hat
                      noch wenig Akzeptanz in der Bevölkerung

                                   von MATTHIAS SPITTMANN

                      In der Bundesrepublik könnten die
Kohlendioxid-Emissionen bis
                      2050 um 80 Prozent gesenkt werden - wenn sie die ein
                      ambitioniertes, aber nicht unmögliches
Klimaschutzprogramm
                      aufstellt. Dies ist das Ergebnis einer Studie des
Öko-Instituts, die
                      die Heinrich-Böll-Stiftung in Auftrag gegeben hatte.
Gestern wurde
                      die Studie in der Stiftung in Berlin vorgestellt.

                      Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, so Ralf Fücks
vom Vorstand
                      der Böll-Stiftung, müsse der Anteil der
Kraft-Wärme-Kopplung
                      massiv erhöht werden. Die Altbausanierung brauche eine
                      Förderung in Höhe von mindestens vier Milliarden
Mark. In
                      Anbetracht der Tatsache, dass für die
Eigenheimförderung derzeit
                      jährlich 22 Milliarden Mark im Haushalt stünden,
seien diese
                      Forderungen nicht zu hoch gegriffen. Vor allem in der
                      Verkehrspolitik sei außerdem eine Wende dringend
notwendig.
                      "Hier muss in der Bevölkerung eine Akzeptanz gefunden
werden,
                      wie sie die Energiewende schon hat", forderte die
energiepolitische
                      Sprecherin der Grünen, Michaele Hustedt.

                      Wer Einfluss auf die CO2-Emissionen des Jahres 2050
nehmen
                      wolle, müsse deshalb schon heute die Weichen in der
Politik
                      stellen. Hustedt kritisierte in diesem Zusammenhang
die frühere
                      Regierung Kohl: Hätte man 1990 mit wirksamer
Klimaschutzpolitik
                      begonnen, wäre heute jeder fünfte Altbau saniert, und
die
                      umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung hätte einen
Anteil von
                      25 Prozent an der Stromerzeugung.

                      Eine große Chance für den Standort Deutschland könne
sich aus
                      dem Wandel zu einer Dienstleistungswirtschaft in der
Energie
                      ergeben: Verkauft werden nicht mehr Kühlschränke und
Strom,
                      sondern die Dienstleistung "Kühlung von
Lebensmitteln". Der
                      Anbieter muss dann im eigenen Interesse darauf
achten, dass seine
                      Geräte wenig Strom verbrauchen, lange halten und
keine Gifte
                      enthalten, für deren Entsorgung er in die Tasche
greifen muss.

                      Um konkrete Ideen ist man nicht verlegen. Matthes
schlug von
                      deutschen Firmen finanzierte Energiesparprogramme in
den USA
                      vor, deren Kohlendioxid-Einsparung als "joint
implementation" dem
                      Finanzier zu Gute käme. Hustedt entwickelte ein neues
                      Tätigkeitsfeld für Stadtwerke. Sie könnten die
Verwaltung vieler
                      kleiner Blockheizkraftwerke von Privatpersonen
übernehmen und
                      diese zu "virtuellen Kraftwerken" zusammenschalten.

                      Das Potential für eine radikale CO2-Reduzierung ist
also da.
                      Kommt der politische Wille hinzu, sind bis 2020
                      CO2-Verminderungen von 45 Prozent zu erwarten. Zu
                      wirtschaftlichen Bedingungen.

                      Die Forscher haben dazu zehn bereits erschienene Studien
                      ausgewertet und in Szenarien zusammengefasst.
                      Grundvoraussetzung war dabei, die Erneuerungszyklen von
                      Produkten und Kraftwerken im Auge zu behalten,
erklärte Felix
                      Matthes vom Öko-Institut. So würden Kraftwerke nach
25 bis 40
                      Jahren abgerissen, Autos im Schnitt zwölf bis
fünfzehn Jahre
                      gefahren und Häuser alle 40 Jahre saniert. Denn wer
den Zeitpunkt
                      eines normalen Austauschs eines Gerätes verpasst,
muss entweder
                      warten, bis das neue Gerät wieder auf die Halde
wandert - und
                      damit die Eigenschaften wie Energieverbrauch und
                      Kohlendioxid-Ausstoß akzeptieren - oder aber die
Geräte früher
                      austauschen - was eine unnötige
Ressourcenverschwendung sein
                      kann, zumindest aber zusätzliche Kosten verursacht
und aus diesem
                      Grunde zu Widerständen führen kann.

                      Die Bundesrepublik müsse darüber hinaus in die
internationale
                      Offensive gehen, die im Rahmen des Kyoto-Protokolls
                      entwickelten Mechanismen aufgreifen und gleichzeitig
Auswüchse
                      bekämpfen, sagte Matthes. Angesichts der jetzigen
klimatischen
                      Veränderungen warnte Matthes vor Verzögerungen.
"Entweder die
                      Energiepolitik richtet sich strikt auf die
ökologischen Dimensionen,
                      oder es wird bald keine mehr geben", sagte er.

                      Die Studie der Heinrich-Böll-Stiftung und des
Öko-Instituts liegt dem
                      taz-Sonderheft "Energiewende" bei, dass ab 26. Juli
an den Kiosken
                      erhältlich ist. Das taz-Journal thematisiert die
Revolution der
                      Energiepolitik: das sich abzeichnende Ende des Atom-,
Kohle- und
                      Erdölzeitalters und den Wechsel zu erneuerbaren
Energiequellen.

                             taz Nr. 6192 vom 14.7.2000 Seite 7 141 Zeilen
                               TAZ-Bericht MATTHIAS SPITTMANN



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