Brun forurensingssky dekker det indiske osean

Karsten Vedel Johansen (kvjohans@online.no)
Sun, 13 Jun 1999 13:53:39 +0200 (MET DST)

At forurensingen tar til er gått i glemmeboka, takket være intens innsats
fra de pengesterke kreftene som står bak. Konsekvensene uteblir imidlertid
ikke. Følgende stammer fra Frankfurter Rundschau.

Karsten Johansen

Brauner Dunst hängt über dem Indischen Ozean

Wissenschaftler: Menschengemachte Abgaswolke bedroht
Lebenszyklen im Wasser

Von Vlad Georgescu (Xpress)

Eine braune, von Industrie- und Stadtabgasen hervorgerufene
Dunstglocke bedeckt den Indischen Ozean auf 100 Millionen
Quadratkilometern. Die natürlichen Lebenszyklen im Wasser sind
davon bedroht.

Einer internationalen Forschergemeinschaft unter Leitung des
Max-Planck-Wissenschaftlers und Nobelpreisträgers Paul Crutzen zufolge
bedeckt eine braune Dunstschicht den nördlichen Indischen Ozean, die
Bengalen-Bucht, sowie Teile der Arabischen See. Die Fläche entspricht
derjenigen der USA. Der Dunst reicht von der Wasseroberfläche bis zu
einer Höhe von drei Kilometern.

Nach Ansicht der Forscher besteht der "braune Nebel" aus Aerosolen.
Diese Partikel sind nur wenige Millionstel Meter klein und stammen aus
industriellen Verbrennungen. Die Dichte der Teilchen in der Luft sei so
hoch, daß die maximale Sichtweite auf dem Ozean nur noch etwa zehn
Kilometer beträgt, heißt es dazu in einer Mitteilung der US-amerikanischen
National Science Foundation (NSF), die das unter dem Namen INDOEX
laufende Projekt finanzierte.

Über die Herkunft des Dunstes herrscht Einigkeit. Die Zusammensetzung
aus Kohlenmonoxidgas, Schwefeldioxid und organischen Gasen sei ein
Beweis für die menschenbedingte Entstehung infolge von
Luftverschmutzung. Die Dunstglocke habe Einfluß auf das Leben im
Wasser. Die Schicht absorbiert rund zehn Prozent der sonst bis zur
Ozeanoberfläche vordringenden Sonnenstrahlung. Dadurch wird der
Lebenszyklus der Organismen empfindlich gestört. Denn weniger
Sonnenlicht bedeutet weniger Energie. So sinkt die Photosyntheseleistung
des Phytoplanktons - kleinsten, pflanzlichen Lebensformen -, das wiederum
als Nahrungsgrundlage höher entwickelter Organismen dient.

Die Zusammensetzung der Aerosole sei eine andere als bei Dunstwolken in
Europa oder in den USA. Offenbar führen dort Filteranlagen der meisten
Fabriken und Produktionsanlagen zum Ausstoß größerer Partikel, die in der
Luft schneller absinken und daher eine kleinere Bedrohung darstellen. Die
NSF sieht einen Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Wachstum in der
indisch-asiatischen Region. Besorgniserregend sei, daß die Verursacher -
Industrieanlagen und Städte in Asien - Tausende von Kilometern entfernt
sind. Globale Folgen drohten. Denn der Partikel-Transport über Kontinente
beschränke sich wahrscheinlich nicht auf den Indischen Ozean.