viktig nytt om genmat

Karsten Vedel Johansen (kvjohans@online.no)
Sun, 14 Feb 1999 13:07:05 +0100 (MET)

Fra Tageszeitung klipper jeg følgende artikkel, som forteller om en skotsk
forsker, som ble sparket av Monsanto-konsernet for å ha avslørt at rotter
som spiste genmanipulerte poteter fikk forstyrrelser i veksten og
immunsystemet. Hans forskningsprosjekt ble øyeblikkelig stoppet. 23 biologer
og andre forskere fra 13 land har imidlertid etterprøvd forsøkene og funnet
dem vitenskapelig korrekte. Det multinasjonale matkonsernet er dog fornøyd
med at dette "bedrageri" i forskningens navn ble stoppet. De har tilmed
fratatt mannen hans pensjonsrettigheter. "Lenge leve den fri forskning".

Vh. Karsten Johansen

Genkartoffel hat doch Macken

Gesundheitsschäden durch Gentechnik: Wegen
angeblicher Fehler entlassener Wissenschaftler von
Kollegen rehabiliert. "Die Ergebnisse geben zu
großer Sorge Anlaß" Von Wolfgang Löhr

Berlin (taz) - Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern
forderte gestern in einem Memorandum die sofortige Rehabilitierung
des schottischen Biologen Arpad Pusztai. Der renommierte Forscher
vom Rowett-Research- Institut in Aberdeen war im August
vergangenen Jahres von der Institutsleitung von all seinen Aufgaben
suspendiert worden, nachdem er im Fernsehen berichtet hatte, daß
bei Ratten, die mit genmanipulierten Kartoffeln gefüttert wurden,
Wachstumsstörungen und eine Schädigung des Immunsystems
auftraten.

Aufgrund dieser Ausführungen wurde damals weltweit die Sicherheit
von Gentech-Food in Frage gestellt. Doch schon zwei Tage später
ließ das Rowett-Research- Institut bekanntgeben, daß an Pusztais
Warnung nichts dran sei. Der Forscher habe Versuchsreihen
verwechselt und sich auf Experimente bezogen, die nie durchgeführt
wurden, hieß es. Pusztais Forschungsprojekt wurde abgebrochen,
selbst seine Mitarbeiter durften die Fütterungsversuche nicht
weiterführen. Dem als "Betrüger" gebrandmarkten Forscher wurde
nahegelegt, seine Pensionierung einzureichen.

"Der Versuchsaufbau war korrekt, die Ergebnisse geben zu großer
Sorge Anlaß", weist Beatrix Tappeser vom Freiburger Öko-Institut
jetzt die Anschuldigungen gegen Pusztai zurück. "Die Begründung
für die Entlassung ist mehr als dürftig." Die Biologin gehört zu der
Gruppe von 23 Wissenschaftlern aus 13 Ländern, die die
Experimente überprüft haben. Die Experten kamen einhellig zu dem
Schluß: Aufgrund der vorliegenden Daten bestehe der "begründete
Verdacht, daß der Verzehr von transgenen Pflanzen auch bei
Säugetieren erhebliche gesundheitliche Folgen haben kann".

Die Expertengruppe, in der unter anderem Molekularbiologen,
Human- und Veterinärmediziner sowie Ernährungswissenschaftler
vertreten sind, ließen sich alle Daten einschließlich der bisher
unveröffentlichten aus dem Rowett-Institut vorlegen und unterzogen
sie einer eingehenden Prüfung. Obwohl einige der Ergebnisse noch
als vorläufig zu bezeichnen seien, rechtfertigen sie Pusztais
Warnung, heißt es in dem vorgelegten Memorandum. Neben der
Rehabilitierung Pusztais wird von den Experten unter anderem
gefordert, daß das Forschungsprojekt unverzüglich weitergeführt
wird.

Als Pusztai seine Ergebnisse im Fernsehen vorstellte, war seine
Arbeitsgruppe an dem unabhängigen Forschungsinstitut damit
beschäftigt, Erbinformationen zu finden, die in der Pflanzenzucht zum
Schutz vor Insektenfraß eingesetzt werden können. Die umstrittenen
Fütterungsexperimente wurden mit manipulierten Kartoffeln
durchgeführt, die ein Gen des Schneeglöckchens enthielten. Dieses
Gen ist verantwortlich für die Produktion der sogenannten Lektine -
eine Gruppe von Proteinen, die in vielen Pflanzen produziert werden.
Die bei Pusztai eingesetzen Lektine des Schneeglöckchens sollten
Kartoffelpflanzen vor Blattläusen und Fadenwürmern schützen. Dies
konnte Pusztais Arbeitsgruppe auch nachweisen. In all seinen vier
Experimenten mit Ratten konnte aber auch gezeigt werden, daß das
Lektin eine Veränderung bei der Gewichtszunahme lebenswichtiger
Organe verursacht. Schon nach zehn Tagen zeigten sich
Veränderungen der Leber. Häufig waren auch Organe des
Immunsystems - Milz und Thymusdrüse - betroffen. Daß Lektine
das Immunsystem verändern können, war schon vorher bekannt.
Pusztais Ergebnisse dürften daher die Experten auch nicht
überrascht haben. Neu war aber, daß diese Stoffgruppe mit
gentechnisch veränderten Pflanzen in Zusammenhang gebracht
wurde. Die gegenüber der Gentechnik positiv eingestellte Scientific
Community dürfte sich vor allem dadurch aufgeschreckt gefühlt
haben, daß der schottische Wissenschaftler in der Fernsehsendung
auch klar Stellung bezogen hatte: "Ich würde keine genmanipulierten
Kartoffeln essen", und es sei auch nicht akzeptabel, "die
Konsumenten als Versuchskaninchen zu benutzen", sagte er.

Vertreter der Biotech-Industrie hatten damals die Suspendierung
Puztais begrüßt: "Wir sind erfreut, daß diese Art von
Falschinformationen im Namen der Wissenschaft unterbunden wird",
so ein Vertreter des Monsanto-Konzerns.

taz Nr. 5761 vom 13.2.1999 Seite 8 131 Zeilen
TAZ-Bericht Wolfgang Löhr